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Besuch in Auschwitz

birkenau gruppe bMit Schülern der Städtischen Hauptschule Kamen auf den Spuren der Vergangenheit

„Boh, das ist ja einfach nur schrecklich!“ äußert sich eine junge Schülerin, als wir aus dem Hungerbunker kommen, in dem P. Maximilian Kolbe im Stammlager in Auschwitz gestorben ist. „Wie schrecklich können Menschen mit anderen Menschen umgehen!?“ – „Und warum reißt man das nicht

einfach alles ab, damit niemand mehr daran erinnert wird?“ fragt eine andere Schülerin. Und schon sind wir mitten im Gespräch über Vergangenheitsbewältigung und über die Wichtigkeit, Geschichte zu kennen.

Als wir am zweiten Tag der Fahrt, die uns vom 23.-27.04.2018 nach Polen geführt hat, im Museum der jüdischen Gemeinde von Oswiecim stehen und Theresa, einer jungen Freiwilligen aus Deutschland, die dort ihr FSJ verbringt, zuhören, tauchen aus dunkler Vergangenheit Werte auf, die die Jugendlichen ansprechen. Theresa erzählt von zwei jungen Frauen, Marta und Olga, die über die Grenzen ihrer Religion hinweg Freunde geworden sind. Auch als unter der Nazi-Herrschaft vieles nicht mehr geht, bleiben die beiden einander treu, bis die jüdische Familie ins KZ gebracht wird. Von dieser Freundschaft erzählt Theresa heute - lange nach dem Tod der beiden jungen Frauen. Und damit erzählt sie von einem Leben, das uns anvertraut ist, es mit vielen zu leben und zu teilen.

Genau diesem Weg sind wir mit der „Fahrt nach Auschwitz“ nun schon zum vierten Mal mit Schülerinnen und Schülern der städtischen Hauptschule Kamen gefolgt. Wir, das ist ein kleines Team aus Lehrerinnen, einer Übersetzerin und Pastor Meinolf Wacker. Als wir freitagabends um 19 Uhr nach 1000 Autobahn-Kilometern die Jugendlichen fragen: „Und würdet ihr wieder mitkommen!“ kommt als einhellige Meinung: „Na klar, sofort, komm, wir fahren sofort wieder los!“

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